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Ostdeutsche Identitäten im wiedervereinten Deutschland - Deklassierungserfahrungen und ihre Auswirkungen in einer postmigrantischen Gesellschaft. Eine Seminararbeit von Alexander Rößner

1        Einleitung Die Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 spiegelt einen wichtigen Moment in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wider. Seither gab es vielzählige gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Veränderungen, die bis heute bestehen bleiben. Trotz vereintem Deutschland wird vor allem im ostdeutschen Diskurs die Frage nach der eigenen Identität wiederholt aufgeworfen. Oft wird die Integration der DDR als ein abgeschlossener, erfolgreicher und harmonischer Vereinigungsprozess beschrieben, jedoch berichten die Erfahrungen vieler Ostdeutscher von einer anderen Realität. Der Übergang von einem sozialistischen System zu einer kapitalistischen Marktwirtschaft brachte nicht nur wirtschaftliche und soziale Herausforderungen mit sich, sondern führte auch zu einer tiefen Deklassierung und sozialen Abwertung der ostdeutschen Bevölkerung.   Viele Ostdeutsche fühlen sich bis heute als „Bürger zweiter Klasse“, deren Lebensleistungen und Erfahrungen nicht a

Transformation in Ostdeutschland. Eine Hausarbeit von Jolina Störmer

1      Einleitung Foto: Dominique Kauer Nach 40 Jahren ‚Deutsche Demokratische Republik‘ änderte sich das Leben der Menschen in Ostdeutschland im November 1989 quasi über Nacht. Aus der vermeintlichen Fehlkommunikation zwischen dem Gremium der DDR und dem Politbüromitglied Günter Schabowski kam es zu Massenansammlungen von Menschen an den Grenzübergängen der Berliner Mauer. Drei Worte veranlassten die Behörden dazu, die Übergänge gezwungenermaßen zu öffnen und die DDR hinter sich zu lassen. Ein Jahr später hieß es dann nicht mehr ‚Ost‘ und ‚West‘, sondern nur noch ‚Bundesrepublik Deutschland‘. Die DDR hatte sich der BRD angeschlossen. Dabei ist dieser Prozess keineswegs unverhofft gewesen. Im Gegenteil: bereits wenige Jahre nach der Gründung der DDR am 07. Oktober 1949 zeigten sich erste Defizite in der Wirtschaft des Staatssozialismus. Die mangelnde Wirtschaft, fragliche politische Entscheidungen und zunehmende Unzufriedenheit innerhalb der Gesellschaft stellten das Fortbestehen der D