Sozialgeographie Jena

  Liebe Studierende, fast alle im Kontext von Universität und Hochschule kennen es: im Laufe des Studierenden und Forscher:innen – Lebens schreiben wir viele wissenschaftliche Hausarbeiten und Texte, welche einmal dem:der Dozent:in vorgelegt und bewertet, nie wieder von jemandem gelesen, im Nexus unserer Datenbanken verschwinden. Beginn 2020 wurde dieser Blog ins Leben gerufen, um Beiträge aus der Forschung und Aktivitäten der Arbeitsgruppe öffentlichkeitswirksam publik zu machen. Seither erschienen verschiedenste Einträge mit Bezug zur Pandemie, zu Überwachung und anderen aktuellen gesellschaftsrelevanten Themen und Forschungen. Aber auch studentische Beiträge, wie Exkursionsberichte, erhielten schon Eingang in den Blog. Hiermit möchten wir Sie ermuntern, vorgelegte wissenschaftliche Arbeit(en), welche mindestens mit der Note gut bewertet wurden und an der Sie persönlich Freude hatten, in Form eines Blogbeitrags einzureichen! Die Arbeit sollte, sofern möglich, an aktuelle sozial

Endlich gibt es eine neue Ausgabe der Jenaer Sozialgeographischen Manuskripte!  Während der öffentliche Raum einem breiten Spektrum von Stadtbenutzenden dienen sollte, gibt es zahlreiche materielle wie affektive Dimensionen, die den Zugang und das Zugehörigkeitsgefühl zu diesem beeinflussen. Am Beispiel der öffentlichen Toiletten will dieser Beitrag Strukturen des materiellen und affektiven Ausschlusses im öffentlichen Raum untersuchen. Als Fallstudie dient hier die belgische Stadt Gent.  Die Studie untersucht Dimensionen von Geschlecht, Klasse und körperlichen Alltagserfahrungen, die im Zusammenhang mit Verwaltungspolitik und der materiellen Beschaffenheit von Toiletteninfrastrukturen gestellt werden. Darüber hinaus, werden affektive Dimensionen und das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Stadt beleuchtet.  Wer mehr über die Relevanz von öffentlichen Toiletten für eine feministische und inklusive Stadtgestaltung erfahren möchte, kann auch dem Klo:lektiv auf den Sozialen Medien einen Be

In diesem Beitrag möchte ich eine der Herausforderungen meiner Feldforschung thematisieren, auf die ich während meines ersten Forschungsaufenthalts in Kirgistan gestoßen bin. Es ergaben sich immer wieder Situationen, die mir den Eindruck vermittelten, nur begrenzt Einfluss auf meine Forschung zu haben und ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich mit ihnen umgehen kann. Meine Herangehensweise an ethnographische Feldforschung, die ich mit partizipativen Methoden (z. B. Kindon et al. 2010) ergänze, ist bewusst geprägt von einem Begegnen „auf Augenhöhe“. Entsprechend habe ich mir vor meiner Abreise viele Gedanken über Hierarchien im Forschungsprozess gemacht. Diese halfen mir teilweise, anderes kam aber auch ganz anders, als ich es mir vorher im Büro gedacht hatte. Meine Zielgruppe in Kirgistan sind Studierende. Da es aus Jena einfacher zu organisieren war, wählte ich einen institutionellen Zugang zu den Studis – also über die Universitäten. Das hat Vorteile, etwa, dass ich auf diese We