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Es werden Posts vom März, 2023 angezeigt.

Waterfront Development in Rio de Janeiro. Ein Essay von Laura Röbe-Oltmanns.

Die Stadt Rio de Janeiro ist wie kaum eine andere durch sichtbare Kontraste geprägt. Der Kontrast zwischen extremer Armut und Wohlstand spiegelt sich städtebaulich wider und ist in der Architektur der Stadt zementiert. Am Be ispiel des im Zuge der in Rio de Janeiro ausgetragenen Sommerolympiade 2016 neugestalteten Hafenviertels lassen sich Verdrängung einer schrecklichen Historie, heutige europäische Raumproduktionen und ausgrenzender Städtebau darstellen. Als Beispiel wird sich im Folgenden mit der Umgestaltung des alten Hafens, der heutigen Hafenmeile und dem sich darin befindenden Porto Maravilha auseinandergesetzt. Aus historischer, phänomenologischer sowie funktionaler Perspektive werden Machtstrukturen innerhalb der Umgestaltungsmaßnahme aufgedeckt. Museu do Amanhã,  Bild: Johanna Winterberg Waterfront Development und Ortsbeschreibung Die Umgestaltungsmaßnahme an der Wasserkante Rio de Janeiros lässt sich mit dem architektonisch und städtebaulich geprägten Begriff Waterfront D

Neoliberale Stadtumgestaltung und abstrakter Raum nach Lefebvre. Ein Essay von Johanna Winterberg.

Welche Strategien werden auf politischer und ökonomischer Ebene angewandt, um den Lefebvre‘schen abstrakten Raum im Morro da Providência dominieren zu lassen? Rio de Janeiro ist eine Metropole voller Gegensätze und eine Stadt im ständigen Wandel. So auch die Hafenregion um den Stadtteil Saúde. Hier wurden im Zuge der Gastgeberschaft der Mega-Events der Männer-Fußballweltmeisterschaft 2014 und den Paralympischen sowie Olympischen Sommerspielen 2016 einige urbane Restrukturierungsmaßnahmen vorgenommen (Meyer 2014: 37). Bei unserem Exkursionsgang durch das Viertel stach mir ein leu chtend weißes Bauwerk entlang der Uferpromenade ins Auge. Es stand umgeben von Wasser und einem Streifen aus Palmen am Rande eines weitläufigen, grau-zementierten Platzes, dem Boulevard Olímpico. Dieses weiße Gebäude wurde im neofuturistischen Baustil entworfen und erscheint in der Form eines Walskeletts mit dem Namen „Museu do Amanhã“, übersetzt „Museum der Zukunft“. Im November 2015 wurde das Museum eröffnet

Die sozialen und ökologischen Folgen der Externalisierungsgesellschaft am Beispiel des Staudammbruchs in Brumadinho 2019. Ein Essay von Anna Reinsch.

Wir leben inmitten einer wachsen den SUV-Manie: Mehr Platz, kraftvoller Fahrspaß, bessere Übersichtlichkeit im Verkehr und eine erhöhte Sicherheit machen den SUV zu einem wahren Allrounder. Die Stadtpanzer, die zugleich Statussymbol sind, sind inzwischen aus dem Straßenverkehr nicht mehr wegzudenken. Ist der für die Stadt geeignete Offroad-Wagen dann auch noch elektrisch betrieben, ist das „nachhaltige“ Glück in Zeiten der Klimakrise vollkommen. Gefördert wird dieser Hype durch zum Teil staatliche Förderungen und Prämien auf Elekt roautos und so wird der umweltsündige Verbrenner schnell durch einen „sauberen“ Hybrid oder einen vollelektrischen Wagen ersetzt. Denn schließlich halten wir viel auf unser umweltpolitisches Engagement. Mit der Elektromobilität wird im „grünen Kapitalismus“ ( Kaufmann & Müller 2009: 157) eine Schonung oder gar Unabhängigkeit von Ressourcen suggeriert – schließlich wird kein Diesel oder Benzin benötigt. Verkannt wird dabei, dass auch für den Bau von Elek