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Es werden Posts vom Februar, 2023 angezeigt.

"Wie das Verhalten des Kapitals die Entwicklung von Orten beeinflusst - die wandelbare Geschichte von Ferropolis". Ein Essay von Hannes Hochheim

Melt! Festival 2016 auf dem ehemaligen Tagebaugelände Bildquelle: imago/STAR-MEDIA   1 Einleitung Ferropolis – die Stadt aus Eisen. Das mag vielleicht wie der Nachbarort von Futurama und wie ein Projekt der Zukunft klingen. Doch dieses wird es nicht erst in einigen Jahrzehnten oder Jahrhunderten geben, es existiert bereits jetzt – und zwar im Herzen von Mitteldeutschland. Der heutige Ort Ferropolis ist bundesweit bekannt als besonderer Veranstaltungsort für zahlreiche Festivals wie beispielsweise Melt!, splash! oder dem United Queer Festival. Besonders macht ihn das Ensemble aus fünf dominanten und ob ihrer Größe monströs wirkenden Kohleförderbagger. Ein Ort, der in diesen Zeiten, in denen tausende von Besuchern dorthin strömen, voller Kreativität, Lebensfreude, Toleranz und Farben ist. Doch so farbig und abwechslungsreich wie die Gegenwart war die Vergangenheit von Ferropolis in keinem Fall. Eigentlich war sie grob formuliert nur eines: braun! Ferropolis trägt seinen heutigen

Erinnerung im öffentlichen Raum: Die Wittenberger "Judensau". Ein Essay von Florian Meyer

Das Wahrzeichen von Wittenberg: Die Stadtkirche St. Marien an der sich das Sandsteinrelief der "Judensau" befindet  Bildquelle: Jüdische Allgemeine/Gregor Zielke 1 Einleitung Erinnerungen im öffentlichen Raum können in Stein gemeißelte Ausdrucksformen  rassistischer, eurozentrischer und patriarchalischer Macht und Herrschaft sein (K ÜBLER  2021: 21), welche seit Jahrhunderten unser Fühlen und Denken und somit das Bewusstsein der  Bevölkerung prägen. Diese Macht kann dabei zum einen durch die architektonische Gestaltung  der Denkmäler, aber auch durch die Bedeutung sowie die mögliche und tatsächliche Nutzung  zum Ausdruck kommen (K ÜBLER 2021: 18). So wird eine spezifische kollektive Erinnerung  konstruiert, welche bestimmte Gruppen verdrängt und deren Geschichte vergisst (K ÜBLER  2021: 19). Stattdessen wird zumeist eine Geschichte von Unterdrückung und Herrschaft  hervorgehoben. AktivistInnen sind bestrebt die Erinnerungskultur zu verändern und eine andere  Form des kolle