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Es werden Posts vom Mai, 2020 angezeigt.

Beitrag V: Chemtrails of a conspiracy geography – Verschwörungsplattformen als Thema der Geographie? (Marlene Hobbs)

Foto:  baghee58 via Wunderstock ( license ) Mit dem Anstieg der Sichtbarkeit von Verschwörungserzählungen und ihrer medialen Inszenierung im Zuge der Corona-Pandemie stellt sich die Frage nach der Rolle einer Geographie, die kritisch auf derartige gesellschaftliche Phänomene schaut. Aktuell bilden Verschwörungstheorien und Argumentationen gegen sie einen beachtlichen Teil des Diskurses um die COVID-19-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung (Schröder 2020). Die Verbreitung von Verschwörungserzählungen ist zwar nichts Neues. Zudem gibt es jeweils deutliche Unterschiede in ihrer Gefährlichkeit und Nutzbarmachung durch die extreme Rechte (Peitz 2020). Jedoch besteht die Frage nach ihrer gesellschaftlichen Bedeutung vor allem aufgrund der Aspekte, die mit Verschwörungstheorien häufig transportiert und befördert werden: Antisemitismus, Antifeminismus, Rassismus, Männlichkeitsphantasien und Wissenschaftsfeindlichkeit. Wie kann eine Auseinandersetzung mit diesen Themen

Beitrag IV: Ist, wenn jeder an sich selbst denkt, an alle gedacht? Überlegungen zu Atmosphären der Solidarität (Simon Runkel)

Graphic Recording des Vortrags vom 30. April 2020 (freundlicherweise zur   Verfügung gestellt von AJA Berlin) In der pandemischen Gegenwart ist Solidarität ein oft gebrauchter Begriff. Die folgenden Skizzen zum Begriff der Solidarität sind weniger eine theoretische Annäherung an als eine essayistische Umkreisung um den Begriff. Der Beitrag wurde als geopoetischer Impuls im Kontext einer als Digitalkonferenz des AJA – Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch / IAC Berlin am 30. April 2020 abgehaltenen Werkstatt zur „Zukunft des Ehrenamts“ gehalten. Es werden – lediglich heuristisch – vier Perspektiven auf Solidarität angedeutet, die von einer anthropologisch-phänomenologischen, über eine gemeinschaftstheoretische und gesellschaftskritische Dimension von Solidarität zur geo-sozialen Frage eine planetarischen Solidarität reichen. 1. Atmosphären der Solidarität: können wir anders als helfen? Zu Beginn eine anthropologische Frage: können wir als Menschen anders als h

Beitrag III: Solidarität der Nationalstaaten in Zeiten von Corona? (Dominique L. Kauer)

Permanente europäische Außengrenzen (Foto: Dominique L. Kauer) Seit Wochen befinden wir uns in einem Europa der geschlossenen Grenzen. Trotz der medialen Kritik von Virolog*innen wie Brockmann und Stürmer (2020) und deren Appell, nur Risikogebiete anstelle ganzer Staatsgrenzen abzuriegeln, beschlossen die europäische Staaten Anfang März ihre nationalen Grenzen zu schließen und ließen so die europäische Idee in die Knie gehen. Dass diese Entscheidungen unilateral gefällt wurden und ohne Absprache mit den europäischen Institutionen, sei hier nur kurz erwähnt. Noch nie waren so viele Menschen gegenseitig voneinander abhängig wie heute und auch die Abschaffung der Binnengrenzkontrollen in der EU durch das Schengener Abkommen 1990 trug dazu bei. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten wurden soziale und wirtschaftliche überregionale Beziehungen gefestigt. Wenn sich beispielsweise polnische Ärzt*innen im Krankenhaus in Schwedt jetzt Gedanken um die moralischen und wirtschaftlichen Folge