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[Publikation] Kritische Orientierungen in der Geographie: Anmerkungen zur Studienmotivation und Berufswahl – Simon Runkel

In einem Beitrag in "Standort - Zeitschrift für Angewandte Geographie" beschäftigt sich Simon Runkel ausgehend von der Frage nach der Studienmotivation in der Geographie damit, inwieweit das Hochschulfach Geographie ein Orientierungsfach darstellt und damit auch Möglichkeit zur Kritik in gesellschaftlichen Zusammenhängen gibt. Geographie zu studieren, bedeutet im beruflichen und persönlichen Lebensvollzug eine Antwort darauf zu finden, was die Geographie ist. Im Studium wird eine berufliche Sinngebung ermöglicht und erprobt, weswegen in dem jüngst erschienenen Beitrag argumentiert wird, dass diesen Sinngebungsprozessen eine dezidiert kritische Orientierung zuträglich ist. Mit Rückgriff auf Anne Buttimer wird aufgezeigt, in welchen Haltungen berufliche Sinngebungen einerseits bereits im Studium der Geographie eingeübt bzw. durch die Hochschullehre befördert werden können und wie dies disziplingeschichtlich mit Denkstilen im Fach zusammenhängt. Ferner wird erläutert, was Orientierung bedeutet und wie dies mit Kritik zusammenhängt. Es wird abschließend mit dem Vorschlag, Kritik als Mediation zu verstehen, für die Notwendigkeit einer kritisch angewandten Geographie plädiert. Der Artikel richtet sich auch an Studierende der Geographie sowie Studieninteressierte.

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